Notfallhilfe per Handy

2.8.2010 – Immer mehr Versicherer werden auf dem Apps-Markt aktiv. Jetzt haben auch die Helvetia Versicherungen, die Provinzial Rheinland Versicherungen und die GDV Dienstleistungs-GmbH & Co. KG (GDV DL) mobile Anwendungen entwickelt.

Eine Studie der Heute und Morgen GmbH aus dem Frühjahr 2010 hat ergeben, dass die Deutschen großes Interesse an sogenannten Apps (Anwendungsprogramme für Multimedia-Handys) auch von Versicherern haben (VersicherungsJournal 13.4.2010).

Das hat offenbar die Entwicklung von Apps in der Assekuranz beschleunigt. Neben der Axa, der DKV und der Zurich (VersicherungsJournal 1.6.2010) haben nun auch die Helvetia, die Provinzial Rheinland und die GDV DL verschiedene mobile Anwendungen auf den Markt gebracht.

Mobile Notrufsäule

Die GDV DL hat eine App für Pannenkoordination und Ortung (kurz PAKOO) entwickelt, die kostenfrei im App-Store heruntergeladen werden kann. Damit wird nach eigenen Angaben der umfangreiche Notrufservice für die Verkehrsteilnehmer auf deutschen Straßen weiter komplettiert. Zuvor bestand der Service aus den Notrufsäulen an den Bundesautobahnen und dem gebührenfreien Handy-Notruf 0800 NOTFON D (0800 6683663).

PAKOO ermöglicht iPhone-Nutzern im Pannenfall per Knopfdruck die Organisation eines Pannenhelfers. Dies kann „vor allem bei Notfällen in unbekannten Gegenden, auf unbekannten oder kleinen Straßen außerhalb von Ortschaften“ eine große Hilfe darstellen, erklärt GDV DL-Pressesprecherin Birgit Luge-Ehrhardt.

Auf den besonders gefährlichen Landstraßen verspreche man sich zudem eine noch schnellere und präzisere Information für die Rettungskräfte. Die via PAKOO vorgenommene Ortung des Hilfesuchenden per GPS ist wesentlich präziser als die bisher ausschließlich mögliche Funkzellen-Ortung bei einem Notruf per Handy, wird herausgestellt.

Helvetia mit Notfall-App

Die Helvetia Versicherungen bieten iPhone-Nutzern neuerdings eine Notfall-App an, die sich kostenfrei im App-Store oder via iTunes herunterladen lässt. Da hier „schnelles, richtiges Handeln gefragt“ sei, bietet die Anwendung einfache Checklisten und nützliche Hinweise, um im Ernstfall richtig zu reagieren.

Dazu zählen Notrufnummern von häufig bereisten Ländern, Notfall-Checklisten, Kartensperrnummern, Checklisten für Erste Hilfe und auch eine Taschenlampe mit SOS-Funktion. Darüber hinaus haben Nutzer die Möglichkeit, den eigenen Standort per GPS zu lokalisieren oder eigene Telefonnummern festzulegen, unter denen Angehörige im Notfall zu informieren sind.

Erste Hilfe-App der Provinzial Rheinland

Eine ähnliche Anwendung haben die Provinzial Rheinland Versicherungen mit ihrer Erste Hilfe-App für iPhone-Nutzer entwickelt, die seit Ende Juli kostenfrei über den App-Store heruntergeladen werden kann. Die mobile Anwendung zielt insbesondere auf junge Leute ab, um ihnen bebilderte Anleitungen für Notfallsituationen zu geben.

Dabei führt eine übersichtliche Aufbereitung gezielt durch die Anleitungen und berücksichtigt zudem spezielle Maßnahmen für Kinder und Säuglinge, so der öffentlich-rechtliche Versicherer. Die Anleitungen umfassen unter anderem die Bereiche lebensrettende Sofortmaßnahmen, Maßnahmen bei Verkehrsunfällen, bei Unfällen im Haushalt oder in der Freizeit.

Das App bietet auch Tipps zum richtigen Verhalten bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder bei der Erstversorgung von Wunden und Brüchen sowie eine sogenannte „Med-ID“, mit der Nutzer ein persönliches Profil mit medizinischen Angaben erstellen können, wie etwa Blutgruppe oder bestehende Allergien, damit diese Informationen im Ernstfall sofort griffbereit sind.

Quelle: http://www.versicherungsjournal.de/markt-und-politik/notfallhilfe-per-handy-104999.php

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